Keine andere Rinderrasse weltweit kann aus einem größeren Pool an Stieren fischen als die Holsteinzüchter. Was dem einen als gigantischer Vorteil erscheinen mag, kann dem anderen als undurchsichtiger Wald erscheinen. Das Hauptaugenmerk bei der Auswahl fiel auf drei Kriterien: Milchinhaltsstoffe, Morphologie,
Lebensdauer/Fitness. Diese drei Kriterien sind für die Zukunft fundamental und richtungweisend. Ebenso wurde das Vertrauen vermehrt geprüften Stieren gegeben, welche mehr Sicherheit in den einzelnen Merkmalen haben. Mit der Aufnahme von sieben gesexten Stieren, welche preislich äußerst interessant sind, wird den Bauern der Einsatz von gesextem Samen stark ans Herz gelegt.

Stiere von acht Samenanbietern

Der vernünftige Einsatz von gesexten, konventionellen Samen und Samendosen von Fleischstieren kann für den einzelnen Holsteinzuchtbetrieb einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor bedeuten. Das Besamungsprogramm beinhaltet Stiere von acht verschiedenen Samenanbietern, was eine unabhängige Auswahl garantiert.

Genomische Stiere

Bei den genomischen Stieren war die Entscheidung um einiges schwieriger, da das Angebot an Jungstieren weltweit riesig ist, jedoch entschied sich der Züchterausschuss für folgende Top-Vererber:

Caravel und Hotjob

Caravel (Timberlake x Robson): Caravel wird als Diamant in der Holsteinzucht bezeichnet. Er entstammt aus einer Familie, die aus neun exzellent Kühen besteht, was bei genomischen Stieren mittlerweile immer weniger oft anzutreffen ist. Mit einem Wert von 121 in der Lebensdauer und 4368 GPFT ist er der absolute Leader im Besamungsprogramm. Mit 1773 Kilogramm Milch und einer ausgesprochen seltenen Blutlinie passt er auf fast jede Kuh.

Hotjob (Hotline x Josuper): Hotjob ist wahrscheinlich der beste Sohn des im Jahre 2020 am meisten besamten Topstiers Hotline. Hotjob erfreut mit seinen morphologischen Werten jeden Züchter, der auch auf Schauen seine Kühe präsentieren möchte.

Kitami und Discjockey

Kitami PP (Hotspot x Mr. Salvatore): Kitami ist mit einer der interessantesten Stiere im Programm. Der Stier Kitami produziert zu hundert Prozent hornlose Nachkommen und hat zudem noch Rotfaktor-Anteil in seinen Genen. Diese Merkmale machen ihn  zu einem der gefragtesten Stiere in Europa. Kitami besticht mit super Milchinhaltsstoffen und guten morphologischen Merkmalen.

Discjockey (Fortune x Monterey): Mit Discjockey kommt ein kanadischer Topstar ins Programm. Discjockey stammt aus derselben Familie wie der bekannte Topstier Barolo SG-ET und lässt jedem Holsteinzüchter mit einer Euternote von 4,29 das Wasser im Mund zusammenlaufen. Mit guten morphologischen
Merkmalen, gepaart mit Leistung, ist er sicherlich was Besonderes. Red-Holstein-Stiere: Blutlinien im Auge behalten Bei den Red-Holstein-Stieren ist die Menge
an angebotenen Stieren bedeutend kleiner, und es gilt, die Blutlinien im Auge zu behalten. Bei den vier Red-Holstein-Stieren werden sowohl Morphologie als auch Milcheigenschaften berücksichtigt, um Stiere anzubieten, welche ohne größere Inzuchtbedenken verwendet werden können.

Sogno Rosso und Obalis Red

Sogno Rosso (Lucky x Kingboy): Sogno Rosso wird nur gesext angeboten und ist in der Kombination mit Rotfaktor und hornlos voll im Trend. Sogno Rosso verbindet gute Milchmenge mit starken Inhaltsstoffen und wird aufgrund seiner Leichtkalbigkeit auf Kalbinnen empfohlen.

Odalis Red (Matt x Apoll): Odalis besticht mit seinen Inhaltstoffen und Milchmenge. Odalis ist ein richtiger Outcross-Stier und bietet auf die letzthin  ingesetzten Blutlinien den idealen Partner.

Mr. Salvatore und Shield Red

Mr. Salvatore (Supershot x Sympatico): Mr. Salvatore gilt mit 1194 Töchtern als sicher geprüft. Der Stier wird mittlerweile weltweit als Stiervater eingesetzt, und seine Werte in Milch und Morphologie überzeugen jeden Züchter.

Shield Red (Alaska Red x Delta): Shield Red ist linienmäßig eine echte Alternative in der Rotbuntzucht. Shield Red geht zurück auf Planet Silk EX-90 und ist besonders stark in Typ und Euter.

Gezielte Anpaarungsprogramme

Der Südtiroler Rinderzuchtverband macht darauf aufmerksam, dass so wie in den Vorjahren gezielte Anpaarungsprogramme im Büro erstellt werden. Mitglieder des Rinderzuchtverbandes, die diese Dienstleistung in Anspruch nehmen möchten, können sich daher gerne mit dem Verbandsbüro in Verbindung
setzen. Diese Programme erleichtern den Züchtern die gezielte Stierauswahl und bringen wissenschaftlich den größten Zuchterfolg.