Die für November hohen Auftriebszahlen von 300 Tieren – 60 Tiere mehr als im Vorjahr- lockten eine große Zahl von interessierter Kundschaft aus Südtirol und darüber hinaus in die Versteigerungshalle nach Bozen…
Die Einführung der Single-Step-Methode im April bei der Fleckviehrasse ist nach der Einführung des Gesamtzuchtwertes,
des BLUP-Tiermodells und der genomischen Selektion als eine
der größten Umstellungen in der Zuchtwertschätzung der letzten 30 Jahre.
Lernstichprobe auf breiterer Basis
Die Basis für die genomische Zuchtwertschätzung bildet derzeit eine Lernstichprobe von geprüften Altstieren der vergangenen zehn Jahre. Bei der Single-Step-Methode wird die Lernstichprobe der geprüften Altstiere um alle weiblich genotypisierten Tiere erweitert, d. h. es kommen allein aus Deutschland, Österreich und Tschechien über 150.000 Einzeltiertypisierungen neu hinzu. Durch diesen enormen Informationszuwachs können fünf bis zehn Prozent höhere Sicherheiten für die Hauptmerkmale der Kandidaten erwartet werden.
Große Änderungen erwartet
Für den Merkmalskomplex Milch können daher für genomische Jungstiere Sicherheiten von über 80 Prozent erreicht werden. Das neue Schätzverfahren wirkt sich nicht nur auf die Sicherheiten der einzelnen Zuchtwerte aus, sondern führt vor allem bei den jüngsten Jahrgängen zu gravierenden Änderungen. Zuchtwertänderungen von zehn und mehr Punkten, positiv wie negativ, sind durchaus möglich. Zusätzlich können erstmals auch genomische Zuchtwerte für Gesundheitsmerkmale wie den Fruchtbarkeitswert oder den Eutergesundheitswert geschätzt werden. Die Zuchtwertänderungen sind auf die Berücksichtigung der weiblichen Tiere, bessere Schätzverfahren für einzelne Merkmale, wie Nutzungsdauer oder Fleischwert, und die Umstellung auf die neue Single-Step-Methode zurückzuführen.
Wie die Landwirte von der Umstellung profitieren
Als Landwirt profitiert man durch die Umstellung auf die Single-Step-Methode von genaueren und robusteren Zuchtwerten. bei der Schätzung am 7. April werden die Züchter die Ergebnisse des neuen Zuchtwertschätzverfahrens sehen. Laut inoffiziellen Testläufen erfolgt eine ordentliche Verschiebung in der Reihung. Fast kein Vererber bleibt in der jetzigen Position. Für Spannung ist also gesorgt.