Drei Neue Auswahlstiere in der Grauviehzucht

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8. Dezember 2021

Am 10. November traf sich der Grauvieh Züchterausschuss um neue Stiere für das I. Halbjahr 2022 auszuwählen. Erfreulicherweise konnten erstmals die Zuchtwerte pünktlich vom Rechenzentrum der Uni Padova bezogen werden. Das Team um Dr. Mantovani arbeitete in den letzten Monaten hart am Resultat was sich sehen lassen konnte. Nicht nur dass die Zuchtwerte mit einer gewissen Verlässlichkeit erarbeitet werden, sondern nun haben die zuständigen in der Nationalen Grauviehvereinigung und im Südtiroler Rinderzuchtverband auch eine Ansprechstelle welche auf die besonderen Bedürfnisse der Grauviehrasse Rücksicht nimmt. So wurden in den letzten Monaten Zuchtwerte für Bemuskelung, Zellzahl und letzthin für Persistenz erarbeitet was einen großen Wissensfortschritt für die Grauviehzüchter bedeutet.

Auch der Gesamtzuchtwert wurde etwas neu ausgelegt um der Doppelnutzung etwas mehr Gewicht zu geben.

Somit kann man sagen, dass ein neues Kapitel in der Grauviehzucht eröffnet wurde und die Züchter positiv in die Zukunft blicken können.

Dass mehr Daten die Entscheidung für die Auswahl der Stiere nicht leichter macht war allen klar und somit kam der Züchterausschuss zum Entschluss alle 7 neu geprüften Stiere (Bali, Dalni, Damelus, Delfan, Embos, Nordin, Norreos) mit Rank 80 bis zur nächsten Zuchtwertberechnung im Frühjahr zu schieben um eine größere Sicherheit der Zuchtwerte zu haben.

Fündig wurde man bei den zurückgestellten Stieren der vergangenen Zuchtwertberechnung. Neu für das Besamungsprogramm I. Halbjahr 2022 wurden folgende Stiere ausgewählt:

Damgal (Damgado x Nadal):

Damgal stammt aus dem bekannten Züchterstall von Gufler Josef, Aussersalderner, Moos in Passeier und stand im Natursprung bei Alber Christian, Roaner, Hafling. Sicherlich ebenso bekannt wie der Züchterstall ist die F-Kuhlinie von Gufler Josef. Eine Kuhlinie mit überdurchschnittlich morphologisch korrekten Tieren und durchaus Leistungsstarken langlebigen Kühen ist weit über die Grenzen bekannt. Die Mutter, eine mit 87 Punkten punktierte Nadal Tochter, steht aktuell in der 9. Laktation und hat über 70.000kg Milch mit 5,00 Fett und 3,44 Eiweiß produziert. Damgal züchtet zarte, typstarke Tiere mit ansprechenden Eutern.

Oduk (Doger X Duk):

Ogoll kommt aus einem Züchterstall aus Deutschnofen/Petersberg. Der Besitzer, der äußerst rahmigen gut bemuskelten mit einem ausgezeichneten Euter ausgestattete Stiermutter, ist Tschager Reinhard, Hilber, Petersberg. Auch Gitti hat in ihren 10 Laktationen über 70.000kg Milch produziert mit 4,0 Fett und 3,40 Eiweiß. Die Kombination aus Doger x Duk verspricht den Züchtern, Tiere zu erhalten welche im Doppelnutzungstyp stehen, was der Wert 110 in der Bemuskelung auch deutlich macht. Oduk ist mit + 0,21 Fett und + 0,28 im Eiweiß sehr positiv in den Milchinhaltsstoffen. Zudem besitzt er mit +115 kg Milch genügend Milchleistung und ansprechende Euteranlagen.

Nizzo (Niskan x Negubert):

Der Züchter von Nizzo ist Laner Albert,Sagbauer in Mölten und der Stier stand im Natursprung bei Pircher Florian, Oberhochmut, Dorf Tirol. Nizzo wurde als unauffälliger Jungstier angekauft und machte im Laufe seiner Karriere immer mehr auf sich aufmerksam. Besonders bei der Ausstellung in Schenna sind die typstarken Nizzo Nachkommen positiv aufgefallen. Auch die äußerst korrekten Euteranlagen der Kühe überzeugten den Züchterausschuss diesen Stier ins Besamungsprogramm zu nehmen. Die Negubert Stiermutter Bellinda war eine große, rahmige Milchkuh mit sehr gutem Euter. Durch die Paarung mit Niskan zeigen sich die Nizzo Töchter im mittleren Rahmen mit einer ansprechenden Milchleistung.

Versteigerungsbericht vom 3. April 2025 in Bozen